Wie schafft die Mediengruppe Wiener Zeitung Transparenz und verantwortungsbewusstes Handeln?
Wie schafft die
Mediengruppe
Wiener Zeitung
Transparenz und
verantwortungs-
bewusstes Handeln?
Corporate Governance
Wir stellen die höchsten Ansprüche an sämtliche Prozesse sowie die Kommunikation und Dokumentation in unserem Unternehmen. Vorbildliche Unternehmensführung bedingt klare Strukturen und abgestimmte Vorgänge. Als Bundesunternehmen erfüllen wir strenge Anforderungen und machen nachvollziehbar, was wir wie und warum machen. Auch unser Nachhaltigkeitsbericht trägt dazu bei.
Katharina Schilha, Leitung HR, Personalverrechnung & Recht
Corporate Governance
Wir stellen die höchsten Ansprüche an sämtliche Prozesse sowie die Kommunikation und Dokumentation in unserem Unternehmen. Vorbildliche Unternehmensführung bedingt klare Strukturen und abgestimmte Vorgänge. Als Bundesunternehmen erfüllen wir strenge Anforderungen und machen nachvollziehbar, was wir wie und warum machen. Auch unser Nachhaltigkeitsbericht trägt dazu bei.
Katharina Schilha, Leitung HR, Personalverrechnung & Recht
1. Gesetze, Vorschriften und freiwillige Verhaltensregeln
Die Berücksichtigung und Einhaltung von Gesetzen, unternehmensinternen Vorgaben, Leitlinien und Regularien durch ein Unternehmen und seine Mitarbeitenden wird häufig mit dem Begriff Compliance zusammengefasst. Sie prägt entscheidend die Unternehmenskultur und betrifft sämtliche Aktivitäten im Unternehmen.
a. Warum ist dieses Thema besonders wichtig für uns?
Aus dem Umstand, dass die Mediengruppe Wiener Zeitung im Eigentum der Republik Österreich steht, ergibt sich eine besondere Verantwortung und Sorgfaltspflicht des Unternehmens gegenüber der Öffentlichkeit. Diese spezielle Verantwortung hat nicht nur marktwirtschaftliche Komponenten, sondern auch volkswirtschaftliche Aspekte. Darüber hinaus müssen Bundesunternehmen auf Ebene der Daseinsvorsorge besondere Verpflichtungen erfüllen. Zusammengefasst gebietet es uns unsere Position am Markt und unsere Vorbildwirkung innerhalb der Gesellschaft, strengste Maßstäbe für unser Handeln zu setzen und Compliance besonders ernst zu nehmen.
b. Leitlinien und Policies
Als Bundesunternehmen gelten für uns die Richtlinien des Bundes-Public Corporate Governance Kodex (B-PCGK). Dieser regelt nicht nur die Rechte und Pflichten von Geschäftsleitung, leitenden Angestellten und der Aufsichtsorgane, sondern gibt auch einheitliche Prozesse für entscheidende Geschäftsaktivitäten wie die interne Revision oder die Rechnungslegung vor. Ein jährlicher Corporate-Governance-Bericht gewährleistet zudem ein hohes Maß an Transparenz.
Mittels einer internen Compliance-Leitlinie wird ein starkes Bewusstsein für sensible Bereiche der Mitarbeit in der Mediengruppe geschaffen und ein entsprechendes Rollenverständnis sowie korrektes Verhalten in allen Situationen definiert. Im WZEVI-Gesetz sind neben dem öffentlichen Autrag und allgemeinen Rahmenbedingungen auch Auflagen für unser Tätigwerden festgeschrieben.
c. Chancen und Risiken
Als Informationsunternehmen hängen wir vom Vertrauen unserer Kund:innen und der gesellschaftlichen Akzeptanz für unsere Tätigkeit ab. Dies bezieht sich nicht nur auf unsere Produkte und Dienstleistungen, sondern auch auf die Art, wie wir unsere internen Prozesse, Entscheidungen und unser Geschäftsgebaren gestalten. Insofern hat die Einhaltung aller Gesetze, Vorschriften und freiwilliger Verhaltensregeln eine existenzielle Bedeutung für den Erfolg der Mediengruppe Wiener Zeitung.
d. Verantwortlichkeiten und Organisation
Prinzipiell verpflichtet die unternehmenseigene Compliance-Leitlinie nicht nur Angestellte. Für die Bewusstseinsbildung sowie die Überwachung und Umsetzung dieser Prinzipien ist eine eigene Compliance-Beauftragte verantwortlich.
e. Aktivitäten und Erfolge
Neben laufenden Schulungen – insbesondere von neu eingetretenen Mitarbeitenden – wurde die Compliance-Leitlinie überarbeitet und auf neue gesetzliche Rahmenbedingungen vorbereitet. Unter anderem wurde dabei auf das kommende Medientransparenzgesetz sowie das HinweisgeberInnenschutzgesetz reagiert.
f. Ziele und Maßnahmen
Neben der Aktualisierung sämtlicher Leitlinien und der Anpassung von Schulungen zum Thema Compliance sowie der Sicherstellung eines hohen diesbezüglichen Bewusstseins im Unternehmen kommt der Umsetzung des WZEVI-Gesetzes eine entscheidende Rolle zu. All dies soll im Zuge der andauernden Umsetzung des Transformationsprozesses realisiert werden.
2. Wirtschaftlicher Erfolg
In der Regel steht ein angestrebter wirtschaftlicher Erfolg im Zentrum jeder Unternehmung. Je besser ein Unternehmen ökonomisch aufgestellt ist, desto mehr Spielraum hat es, sich an neue Gegebenheiten anzupassen und Herausforderungen zu meistern. Wirtschaftlicher Erfolg kann an sich ein Indiz für Nachhaltigkeit sein und ist für sämtliche Nachhaltigkeitsaspekte von entscheidender Bedeutung.
a. Warum ist dieses Thema besonders wichtig für uns?
Der wirtschaftliche Erfolg spielt aufgrund der bereits beschriebenen besonderen Verantwortung und Sorgfaltspflicht gegenüber der öffentlichen Hand für uns eine zentrale Rolle. Zu unserer Vision gehört es daher, dass all unsere Leistungen und Produkte wirtschaftlich sinnvoll sind.
b. Leitlinien und Policies
Unsere Entscheidungen sind von den Grundsätzen der Nachhaltigkeit geprägt – nicht nur ökologisch und sozial, sondern eben auch wirtschaftlich. Dies gebietet neben der Umsetzung des WZEVI-Gesetzes abermals der Bundes-Public Corporate Governance Kodex (B-PCGK). Im Leitbild für das Unternehmen sind Prinzipien festgeschrieben, die wesentlich auf den wirtschaftlichen Erfolg abzielen. Unter anderem sind dies unternehmerisches Denken, Kostenbewusstsein, stetige Verbesserung der Abläufe sowie effizientes und effektives Arbeiten. Im Übrigen unterliegen wir als Bundesunternehmen der Kontrolle durch den Rechnungshof.
c. Chancen und Risiken
Auch wenn unsere Aufträge und Unternehmensziele nicht ausschließlich an wirtschaftlichen Kennzahlen gemessen werden können, sind diese letztlich entscheidend. Denn die wirtschaftliche Nachhaltigkeit spielt in der Legitimation der Mediengruppe Wiener Zeitung eine wichtige Rolle. Über die Verantwortung, die wir für die Ressourcen der öffentlichen Hand haben, hinaus stellt wirtschaftlicher Erfolg eine weitere Möglichkeit dar, anderen Unternehmen als Beispiel zu dienen. Gerade im schwierigen Marktumfeld der Medienbranche können neue Geschäftsmodelle und innovative Vorreiter wirksame Vorbilder liefern.
d. Verantwortlichkeiten und Organisation
Hauptverantwortlich für den wirtschaftlichen Erfolg ist naturgemäß die Geschäftsleitung. Unterstützt wird sie dabei in erster Linie von den Abteilungen, in denen Buchhaltung und Controlling umgesetzt werden. Über die Unternehmenskultur werden jedoch sämtliche Mitarbeitenden in die Verantwortung genommen, die wirtschaftlichen Aspekte ihrer Tätigkeiten im Auge zu behalten und auf den gemeinsamen Erfolg hinzuwirken.
e. Aktivitäten und Erfolge
Die Transformation sorgt nicht nur für eine Neuaufstellung der Finanzierung des Unternehmens. Sie ermöglicht auch, neue Produkte und Dienstleistungen anzubieten und damit neue Märkte und Zielgruppen zu erreichen. Im Jahr 2023 wurde im journalistischen Bereich ein neues Medium konzipiert, umgesetzt und am Markt platziert. Die Plattformen für Wirtschaftsinformationen rollten neue Produkte und Funktionen aus. Die Angebote des Media Hub Austria wurden ausgeweitet und intensiviert. Die Content Agentur Austria erweiterte ihr Portfolio und den Kund:innenkreis.
f. Ziele und Maßnahmen
Ein großer Teil der Transformation, die auch auf eine möglichst hohe Wirtschaftlichkeit abzielt, wurde umgesetzt beziehungsweise auf den Weg gebracht. Nun gilt es, diese Veränderungen weiter voranzutreiben, Prozesse zu optimieren und unser Handeln an aktuelle Entwicklungen und neue Erkenntnisse aus der Umsetzung anzupassen.
3. Korruptionsvermeidung
Korruption führt nicht nur zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden, sie gefährdet darüber hinaus das Ansehen und Vertrauen in öffentliche Einrichtungen. Daher sind aktive Maßnahmen zur Korruptionsvermeidung essenziell.
a. Warum ist dieses Thema besonders wichtig für uns?
Mitarbeitende eines Unternehmens, an dem eine Gebietskörperschaft zu mehr als 50 Prozent beteiligt ist oder das einer Kontrolle durch den Rechnungshof unterliegt, sind Amtsträger:innen. Da die Wiener Zeitung GmbH zu 100 Prozent im Eigentum der Republik Österreich steht und auch die Wiener Zeitung Digitale Publikationen GmbH der Kontrolle durch den Rechnungshof unterworfen ist, sind alle Mitarbeitenden der Mediengruppe Wiener Zeitung Amtsträger:innen und unterliegen neben den unternehmensinternen Regelungen zur Korruptionsvermeidung auch korruptionsstrafrechtlichen Bestimmungen.
b. Leitlinien und Policies
Hinsichtlich Bestechung, Geschenkannahme, Vorteilszuwendung, Anfüttern oder Einflussnahme gelten einschlägige Bestimmungen des Korruptionsstrafrechts. Weiters wird im B-PCGK festgehalten, wie Korruption im Unternehmen entgegengewirkt werden muss. Darüber hinaus bestehen interne Richtlinien, die in der online verfügbaren Informationsmappe für Mitarbeitende und im Rahmen regelmäßiger Schulungen sowie durch die Compliance-Beauftragte kommuniziert werden.
c. Chancen und Risiken
Eine saubere, vertrauenswürdige und transparente Organisation kann einerseits mehr Zustimmung und Unterstützung von Stakeholdern erhalten. Andererseits können wirtschaftliche Schäden durch Korruption gerade dann erhebliche Ausmaße annehmen, wenn sie nicht bemerkt werden und die Korruption ohne Konsequenzen bleibt. Daher trägt aktive Korruptionsvermeidung über ihre präventive Wirkung hinaus auch zum unternehmerischen Erfolg bei.
d. Verantwortlichkeiten und Organisation
Gemäß B-PCGK hat die Geschäftsleitung im Unternehmen unter anderem für „eine angemessene Korruptionsprävention“ zu sorgen. Die in der Mediengruppe Wiener Zeitung dafür zuständige Compliance-Beauftragte ist unmittelbar der Geschäftsleitung unterstellt.
e. Aktivitäten und Erfolge
Korruptionsvermeidung wurde in den Compliance-Leitlinien des Unternehmens verankert. Zudem wurden regelmäßige Schulungen und gezielte Schwerpunktkommunikation etwa zum Umgang mit Geschenken für Mitarbeitende von außerhalb des Unternehmens in der Vorweihnachtszeit durchgeführt. Darüber hinaus wurde die Umsetzung der Medientransparenzgesetznovelle vorbereitet, die im Bereich der Inseratenvergabe Implikationen für die Korruptionsvermeidung hat.
f. Ziele und Maßnahmen
Die Vorgaben des neuen Medientransparenzgesetzes sollen durch ein zentrales Reporting für Inserate und Schaltungen zur Meldung an die Aufsichtsbehörde erfüllt werden.
4. Faire Wettbewerbspraktiken
Die Wiener Zeitung GmbH ist gemäß WZEVI-Gesetz berechtigt, ihre Leistungen im nationalen und internationalen öffentlichen Wettbewerb für andere Einrichtungen als jene des Bundes in den Grenzen des Bundesvergabegesetzes zu erbringen.
a. Warum ist dieses Thema besonders wichtig für uns?
Da Bundesunternehmen, wie es im B-PCGK formuliert ist, „oftmals nicht im selben Ausmaß wie der private Sektor vor großen marktwirtschaftlichen Herausforderungen” stehen, ist es umso wichtiger, als fairer Akteur am Markt aufzutreten. Die Akzeptanz für die Mediengruppe Wiener Zeitung hängt somit auch davon ab, wie sie sich anderen Unternehmen gegenüber positioniert.
b. Leitlinien und Policies
In welcher Weise wir auf privaten Märkten aktiv werden dürfen, ist grundlegend im WZEVI-Gesetz geregelt. Dort ist der öffentliche Auftrag definiert und das Ausmaß marktwirtschaftlicher Tätigkeit klar abgesteckt. Hervorzuheben ist, dass öffentliche Mittel ausschließlich für die Erfüllung öffentlicher Aufträge aufgewendet und keine Aktivitäten von marktwirtschaftlicher Relevanz mit solchen öffentlichen Mitteln querfinanziert werden dürfen. Neben dem WZEVI-Gesetz sind hierbei die Bestimmungen des Bundesvergabegesetzes maßgeblich.
c. Chancen und Risiken
Ein wesentliches Ziel der Mediengruppe Wiener Zeitung ist es, den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken. Unlautere Wettbewerbsmethoden anzuwenden oder eine marktverzerrende Position anzustreben, würde diesem Ziel zuwiderlaufen. Sich dem fairen Wettbewerb nicht nur auszusetzen, sondern diesen auch zu fördern und voranzutreiben, bringt uns nicht nur dem Unternehmensziel näher, sondern stärkt auch unmittelbar das Potenzial sowie die Akzeptanz unserer Organisation.
d. Verantwortlichkeiten und Organisation
Da faire Wettbewerbspraktiken ein grundlegendes Prinzip des Wirtschaftens, der Unternehmensführung und der Unternehmenskultur darstellen, liegt die Verantwortung dafür bei der Geschäftsleitung.
e. Aktivitäten und Erfolge
Im Berichtszeitraum gab es keine Rechtsverfahren aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten, Kartell- oder Monopolbildung. Die Mitglieder des Aufsichtsrates bekennen sich jährlich „im Sinne einer verantwortungsvollen und transparenten Unternehmensführung dazu, die Regeln des Bundes Public Corporate Governance Kodex in der jeweils gültigen Fassung anzuwenden.“ Um trotz üblicher Fluktuation im Unternehmen ausgeprägtes Wissen zu Korruptionsvermeidung unter allen Angestellten sicherzustellen, werden zweimal jährlich entsprechende Schulungen durchgeführt.
Interessenvertretungen:
Die Mediengruppe Wiener Zeitung war 2022 Mitglied in folgenden Verbänden und Netzwerken, um das Marktumfeld aktiv mitzugestalten:
- WAN IFRA
- VÖZ
- Verein Forum Media Planung
- Verein Europäischer Journalisten
- Verein Strategie Austria
- Österreichische Marketing-Gesellschaft
- ÖAK
- MISCHA Medien
- Medieninsider
- Marketing Club
- Media Pioneer
- Klub der Wirtschaftspublizisten
- ISPA INTERNET
- Forum Alpbach
- Verband Druck
- KSV1870
- WAN IFRA
- VÖZ
- Verein Forum Media Planung
- Verein Europäischer Journalisten
- Verein Strategie Austria
- Österreichische Marketing-Gesellschaft
- ÖAK
- MISCHA Medien
- Medieninsider
- Marketing Club
- Media Pioneer
- Klub der Wirtschaftspublizisten
- ISPA INTERNET
- Forum Alpbach
- Verband Druck
- KSV1870
f. Ziele und Maßnahmen
Künftig sollen alle Beauftragungen unseres Unternehmens in einem noch besseren Prozess ausgeschrieben werden. So wird sichergestellt, dass Aufträge nicht nur nachvollziehbar, sondern auch verantwortungsbewusst vergeben werden und die besten Angebote zum Zug kommen. Dazu wird an Rahmenvereinbarungen nach dem Ausschreibungsprinzip gearbeitet, die die wettbewerbs- und leistungsfreundliche Vergabe auch effizienter gestalten soll.